Dienstag, 19. Februar 2013

Das Leben geht weiter


 

sagt mein Mann immer.


Grausam ??

Oder 

Normal??

Wo fange ich an? 

Wie komme ich darauf?

Ich hatte einen blödsinnigen Gedanken. Ein paar Wochen nach dem Verlust meiner alten und liebenswerten Hundedame vor 1 ½ Jahren, fragte ich meinen Mann folgendes: „ Was würdest du tun, wenn ich sterben müsste?“  Er sagte darauf hin: „ das Leben geht weiter.“  Ich war vollkommen schockiert, fragte ihn was das sollte und er sagte wiederrum das Selbe. Er meinte noch „so ist es halt, ich kann das nicht ändern“.

Diese stoische Gelassenheit und das einfache Hinnehmen meines Mannes faszinierte  und schockierte  mich gleichzeitig.

Eine geliebte Seele ist weg und du stehst total im leeren  Raum, mit deiner Trauer, deiner Frust und deinem Nicht-Verstehen.  Du verkrümelst dich in eine Ecke, gehst nicht mehr zur Tür raus viele Wochen lang, lässt deinen Garten verkommen und dich selbst auch noch. Ich muss gestehen, so war es bei meinem Rüden Jacky.  Und dein Mann .Für meinen Mann ging damals das Leben schon weiter. Das war vor ca. 10 Jahren. 

Bewundernswert, wenn Menschen und auch Tiere , das einfach so annehmen. Ja klar, denkst du jetzt ganz spontan „so ist das Leben, der Tod und der Verlust eines Freundes gehören genauso dazu, wie die Geburt unserer Kinder, Enkelkinder und Tierkinder“ 

Und jetzt , nachdem meine Amy 2011 starb , meine Benjamin kurz danach ging und auch Missy und Sweet gegangen sind aus meinen eigenen Reihen und ich seit ca. 7 Jahren Sterbebegleitung für meine Kunden mache, berührt mich das immer noch am meisten

„das Leben geht weiter“ 

Mit einem anderen Satz 

„du musst loslassen“ – dazu später mehr

Wie wäre es mit dem Satz 

„ das Leben geht SO nicht weiter“  oder „das Leben geht ANDERS weiter“ 

Was ist passiert?

Ein Riesenloch im Herz entsteht, du hast das Gefühl es zerreißt dich, es schmerzt in jedem Teil deines Gehirn, deiner Seele, es kann dich wahnsinnig machen und es macht dir Angst vor dem Tod.
Derweilen ist der Tod vielleicht gar kein Tod, sondern das wahre Leben. Vielleicht träumen wir jetzt gerade oder schlafen. Oder die Realität ist nach dem Tod. Wer weiß das schon.

Das was wir JETZT wissen, dass unser Bewusstsein , in das wir hineinsehen können nur das wiedergibt, was wir in diesem jetzigen Leben erleben.  Vieles haben wir auch schon ins Unterbewusstsein gedrängt, um uns selbst zu schützen. 

Das große universale Bewusstsein von allem was ist haben wir auch in uns. Ganz klarer Fakt. Ich nenne es jetzt einfach mal die Akasha Chronik (dazu mehr in einem anderen Artikel) 

Nun zurück zu dem „das Leben geht weiter“, ich bin ein wenig abgeschweift, verzeiht (typisch für mich, lach)

Können wir die Zeit anhalten?? 

Nein sagst du jetzt, oder?

Klar kann ich die Zeit anhalten, lach … (und noch ein weiteres Thema)

Wie ist es, wenn das Leben weiter geht?? Komisch zu beschreiben. Alle dir außen stehenden Personen merken nicht, das bei dir das Leben stehen geblieben ist  (nicht die Zeit!), bei dem Verlust eines lieben Seelenverwandten. Aber du merkst es. Oder etwa nicht? Geht es dir so, wie meinem Mann?? 

Mir ging es so bei  Amy, Benjamin, Sweet und Missy. Ich integrierte diesen Schmerz in meinen Alltag und freue mich daran, dass Amy in meinem Bewusstsein ist. Sie ist ein Teil von mir, genauso wie all meine anderen Seelen aus der großen Seelenfamilie.  Sie gab mir die Kraft weiter zu machen. Ohne den Seelenanteil Amy wäre ich ein Nichts. 

Meint Ihr, endlich habe ich es kapiert und kann so leben mit dem Satz „ das Leben geht weiter“??

Ich kann dazu sagen, es berührt mich zu tiefst … es macht mich glücklich, wenn ich das von meinem Mann höre. 

Anders herum, wie fühlt es sich an, wenn man sich selbst vorstellt, tot zu sein. Tut das weh?? Was tut weh, wieso, weshalb, was geschieht dann? (diese Themen sind auch einen eigenen Artikel wert)

So und nun kommt noch der weltberühmte Satz vieler Therapeuten und Sterbebegleiter 


„Du musst loslassen“ 


Ich gehe die Decke hoch, wenn ich diesen Satz höre oder lese.
Definitiv kann das nicht funktionieren. Wisst ihr warum?
 
Ich habe euch die Frage schon oben beantwortet:

Es gibt nämlich keine Trennung zu deinen Seelenverwandten, egal ob diese aus dem menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Bereich kommen. Diese sind dein Leben lang, auch über viele Reinkarnationen miteinander verbunden.

Ich kann da nichts loslassen. 

Das was wir loslassen, ist die Hülle, aus Fleisch und Blut, mehr nicht.

20 Jahre musste ich mir anhören, dass ich meine Mutter loslassen soll, meine Mutter wollte mich nicht loslassen, ich wollte sie nicht loslassen. Dadurch entstand eine Art Blockade. Seit 10 Jahren sind wir miteinander „verschmolzen“, auf seelischer und geistiger Ebene. (Das habe ich jetzt erst richtig kapiert, lach.) Das ist es, was ich 20 Jahre lang nicht zugelassen hatte, Angst davor hatte … und jetzt ist es ein unbeschreibliches Gefühl. Ein bezauberndes erhellendes Gefühl. Ein glückseliges Gefühl.  

Ähnlich wie mit meinem Seelenpartner, der mir folgendes seit über 10 Jahren zeigt.

Das Leben geht weiter hier und überall und  loslassen geht nicht

Lach  
 

Lg  Yves 




2 Kommentare:

  1. Unter dem Aspekt, dass alles eins ist, dass im Großen alles so miteinander verbunden ist wie im Kleinen, z.B. alle Zellen im Organismus durch das Interstitium oder Mesenchym, kann man natürlich nicht Loslassen.
    Aber die Emotionen, die du mit bestimmten Ereignissen verknüpft hast oder deine Erwartungen an bestimmte Situationen oder Personen, die kannst du loslassen.
    Das ist, glaube ich, die Ebene, die Therapeuten ansprechen, wenn sie vom Loslassen sprechen.

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  2. Ja liebe Anette , da hast du vollkommen Recht. Schön wäre dem so, wenn dem so ist. Die meisten Therapeuten oder Menschen, die ich kenne und solche Kommentare " du musst loslassen" geben , meinen aber genau diese Form des loslassens ,was ich und du auch noch mal mit dem Aspekt "alles ist eins und miteinander verbunden" beschrieben haben.
    Lg Yve

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